MausNet

Offizielle MausNet-Seite: www.maus.de

Ursprünge des MausNet

Das MausNet wurde im Jahr 1984 geboren, als sich einige Apple-Fans aus Münster, darunter Jörg Stattaus und Gereon Steffens, die auch noch heute im MausNet aktiv sind, zusammenfanden, um eine neue Mailbox-Software zu schreiben. Daher nannten sie diese Software Münsteraner Apple User Service, eben MAUS. Als erste MAUS ging schließlich am 29. 4. 1985 die MAUS Münster online.

Was ist eine MAUS?

Eine MAUS ist ein nicht-kommerzielles, von Hobby-Sysops betriebenes Mailbox-System, in dem private und öffentliche Nachrichten abgelegt und unter den Benutzern (Usern) ausgetauscht werden können. Darüber hinaus gibt es in den MÄUSEN auch sog. »Programmteile« mit jeder Menge Software und Daten.

Die Verbindung zur Box wird via Modem bzw. ISDN-Karte und Telefonschluss hergestellt. Die Nutzung der Box ist zunächst einmal kostenlos. Von regelmäßigen Benutzern wird jedoch die Zahlung eines kleinen Beitrags, der ca. 25 € pro Jahr (von MAUS zu MAUS unterschiedlich) beträgt. Er orientiert sich an den Aufwendungen des Betreibers; Gewinn soll keiner erzielt werden. Vielmehr handelt es sich für die meisten Sysops um ein Verlustgeschäft. Zahler haben vollen Zugriff auf die Möglichkeiten der Box wie z. B. das weltweite Versenden von E-Mail oder in vielen MÄUSEN die Offline-Anforderung von Programmen aus den Programmteilen.

Die großen Vorteile des MausNet

Der größte Vorteil des MausNet liegt in der Möglichkeit des sog. »Maustauschs«. Das bedeutet, dass die Nachrichten in den verschiedenen Gruppen (in anderen Systemen Newsgroups, Areas, Bretter oder Echos genannt) einer MAUS nicht unbedingt online, also während die telefonische Verbindung zur Box besteht, gelesen und geschrieben werden müssen, sondern dass man stattdessen mit einem kurzen Anruf die gesamten für den User gespeicherten Nachrichten abruft und die von einem selbst geschriebenen Nachrichten ablegt. Das Lesen und Schreiben erfolgt also offline – ohne eine kostenpflichtige Telefonverbindung. So ist der ganze Spaß schon für wenige Cents pro Tag zu haben.

Ein weiterer Pluspunkt im MausNet ist, dass man zahlreiche Newsgroups aus dem Usenet, Echos aus dem FidoNet und Bretter aus dem Z-Netz lesen und beschreiben kann.

Außerdem erhält jeder User eine international gütige E-Mail-Adresse, unter der er sowohl E-Mails versenden als auch empfangen kann – weltweit.

Nicht zuletzt schätzen viele langjährige User die hohe Qualität der Nachrichtengruppen und die familiäre Atmosphäre im MausNet, weil sich dort jeder mit seinem echten Namen (»Realname«) anmeldet.

Organisation des MausNet

In Deutschland gab es ca. 50 MÄUSE, die über das ganze Land verteilt sind. Österreich und die Schweiz sind zwischenzeitlich leider MAUS-los.

Das MausNet verfügt über eine absolut starre Baumstruktur. Der Haupt-Nachrichtenaustausch »Nachtnetz«) zwischen ca. 3 und 5 Uhr nachts findet zunächst von den Zweigspitzen des Baumes zur Wurzel hin statt, dann dreht sich die Richtung um, und die Wurzel versorgt über die einzelnen Äste die anderen Boxen bis in die Zweigspitzen. So ist sichergestellt, dass jede MAUS im Rahmen dieses festen Zeitplans sowohl sendet als auch empfängt. Daher beträgt die Nachrichtenlaufzeit maximal einen Tag. Durch zusätzliche Netze (z. B. »Abendnetz«) liegt die Laufzeit in den meisten Ästen aber bei nur einem halben Tag. Mit den Laufzeiten im Internet ist das zwar nicht zu vergleichen; jedoch sind sie völlig ausrreichend, wenn man bedenkt, dass die allermeisten User, die sich extra ins Internet einwählen müssen, um Ihren E-Mail-Account abzufragen, dies auch nur ein- bis zweimal pro Tag tun.

Jede MAUS hat ein Kürzel, das aus dem Kfz-Kennzeichen der Stadt bzw. des Landkreises, in dem sich die Box befindet, gebildet wird. Bei mehreren MÄUSEN in einer Stadt/Landkreis wird das Kürzel um eine laufende Nummer erweitert. Bsp.: M, M2, …

Die Kürzel der österreichischen MÄUSE begannen alle mit »A-« gefolgt vom Buchstaben, der die Stadt bezeichnet, sie lauteten: A-L (Linz), A-W (Wien), A2W (Wien 2).

Bei den Schweizer MÄUSEN wurde »C-« (geplant: »CH-«) vorangestellt. Die einzige Schweizer MAUS in der Nähe von Bern hatte das Kürzel C-B geführt (geplant: CH-BE). Zu der Umstellung auf CH- kam es aber nicht mehr, weil die MAUS C-B inzwischen auch geschlossen wurde.

Die größte Rolle spielen die Kürzel bei der Adressierung von Usern im MausNet. Eine Adresse im MausNet lautet Vorname Nachname @ MAUS-Kürzel.

Als die MAUS TBB noch existierte lautete meine Adresse innerhalb des MausNet demzufolge: Michael Goldbach @ TBB. Außerhalb des MausNet wird daraus Michael_Goldbach@tbb.maus.de.

Die Adressierung von Usern anderer Netze wurde von vorneherein transparent übernommen. Jede im Internet gültige Adresse kann auch vom MausNet aus genutzt werden. Bei der Adressierung von Usern des FidoNets ist eine kleine Spezialität zu beachten: Olaf Meier 2:2453/132.9 wird im MausNet zu Olaf Meier @ Fido 2:2453/132.9. Entsprechendes gilt für User des GerNets: Fritz Mueller @ GerNet 21:100/2713.99.

Noch Fragen? – Wie werde ich Nutzer?

Schauen Sie doch einfach mal in einer MAUS in Ihrer Nähe vorbei! Ihr Modem kann noch mehr, als sich bloß ins Intenet einzuwählen! Die Telefonnummer können Sie der Boxenliste entnehmen. Wenn Sie sich mit Ihrem Namen dort anmelden, können Sie Ihre Fragen dem lokalen Sysop stellen. Es ist aber auch möglich, sich unverbindlich als Gast einzuloggen. Als Software reicht für die ersten Anrufe ein beliebiges Terminalprogramm wie z. B. das bei Windows mitgelieferte HyperTerminal völlig aus.

Die Quark DU3 (»Quark« ist eine zur MAUS kompatible Mailbox-Software) bietet auch einen Zugang über das Internet mit dem Dienst Telnet. Klicken Sie einfach auf den Link: <telnet://du3.ohse.de>.

Weiter gehende Informationen finden Sie auf der offiziellen Seite des MausNet unter <http://www.maus.de/>. Dort ist auch eine Liste mit Homepages von MAUS-Mailboxen abgelegt. Ich stehe Ihnen ebenfalls gerne bei Fragen unter <michael@migo.franken.de> zur Verfügung.