Über uns

Was war die MAUS?

Die MAUS TBB war ein Mailbox-Rechner in einem Mailbox-Verbundnetz namens »MausNet«. »MAUS« steht dabei für »Münsteraner Apple User Service«, denn die erste MAUS-Mailbox stand in Münster. Mailboxen haben jedoch in Zeiten des Internets an Bedeutung verloren, so dass auch die MAUS TBB zuletzt sehr an Benutzermangel zu leiden hatte.

Für diejenigen, die das nicht mehr kennen: Eine Mailbox muss man sich als eine Art News-, Mail- und ftp-Server vorstellen, zu dem man jedoch keinen Kontakt über das Internet aufnimmt, sondern in den man sich direkt einwählt. Die Mailbox ist ein ganz normaler PC mit Modem und/oder ISDN-Karte, auf dem die Mailbox-Software läuft. Ruft man nun diesen PC an, nimmt die Software den Anruf entgegen und bietet dem Anrufer Zugang zu verschiedenen Newsgruppen (Brettern, Echos, Foren, …), zu seinem Mail-Postfach und zu Dateibereichen zum Download.

Damit man nun nicht auf den Austausch mit Benutzern einer einzelnen Mailbox eingeschränkt ist, haben sich viele Mailboxen einem Netz angeschlossen (z. B. MausNet, FIDO-Netz, Z-Netz). Die Boxen nehmen dann regelmäßig nach einem bestimmten Schema miteinander Kontakt auf und tauschen die Nachrichten in den Newsgruppen miteinander aus. Auf die gleiche Weise ist es dann möglich auch Mails an einen Benutzer einer anderen Mailbox zu schreiben. Durch so genannte Gateways ist es sogar möglich, dass Nachrichten und Mails zwischen verschiedenen Netzen getauscht werden können.

Schicksal der MAUS TBB

Die MAUS TBB existiert heute nicht mehr. Das lag jedoch nicht in erster Linie am Benutzermangel, denn es gab bis zum Schluss einen harten Kern regelmäßiger Anrufer. Vielmehr wurde die MAUS im November 2000 durch einen schweren Festplatten-Schaden niedergestreckt.

Dabei hat es sowohl die Hauptplatte wie auch die Backup-Platte getroffen. Ein Neuaufbau hat sich nicht mehr gelohnt. So lebt die MAUS nun nur noch in einer Mailing-Liste und in diesen Seiten fort.

Das MausNet, dem sie angehörte, existiert jedoch noch weiterhin. Wählen Sie sich doch mal in eine MAUS-Mailbox ein. Eine Boxenliste finden Sie auf diesen Seiten.

Entstehung der MAUS TBB

Die Mailbox wurde am 31. 1. 1992 unter dem Namen »Quark Bad Mergentheim« von Christian Findt und Oliver Steiner gegründet – der Mailbox-Rechner stand in Bad Mergentheim im Main-Tauber-Kreis (Baden-Württemberg). »Quark« war der Name der damals verwendeten Mailbox-Software.

Nach der Umstellung auf die MAUS-Software (Wechsel vom Atari auf den PC) ging am 5. 7. 1992 schließlich die »MAUS Bad Mergentheim« online.

Als Kürzel erhielt sie das Kfz-Kennzeichen des Main-Tauber-Kreises TBB, was die Abkürzung für dessen Kreisstadt TauBerBischofsheim ist. Ab dem 16. 8. 1997 stand sie dann im 3 km von Bad Mergentheim entfernten Igersheim. Ihren Namen behielt sie jedoch, vor allem weil Igersheim noch im selben Ortsnetzbereich (0 79 31) liegt.

Betreiber und Sysops

Die MAUS Bad Mergentheim wurde zuletzt von einer Betreibergemeinschaft bestehend aus Stefan Heidrich und Michael Goldbach betrieben. Als unterstützende Sysops waren Bernd Dierolf und Tobias Mann im Einsatz. Lange Zeit als Sysop dabei war auch Hans-Peter Bock.

Sysop ist die Abkürzung von System-Operator. Es handelt sich sozusagen um den Chef einer Mailbox. Zu seinen Aufgaben gehört z. B. das Beantworten von Mails an die Verantwortlichen der Mailbox, das Betreuen neuer Benutzer und die Wartung der Mailbox inkl. Fehlerbeseitigung.

Letzte Hardwareausstattung der MAUS TBB

  • Intel Pentium-Prozessor 90 MHz
  • 16 MB Hauptspeicher, davon 4 MB ständig als Festplattencache (Zwischenspeicher)
  • drei Festplatten mit insgesamt über 1,6 GB Speicherplatz
  • CD-ROM-Laufwerk
  • ISDN-Modem: ELSA Microlink ISDN/TL V.34 (analog bis 33,6 kps/ISDN 64 kbps [X.75])

Software auf dem MAUS-Rechner

Die Mailbox-Software MAUS lief bei uns unter MS-DOS 6.2 mit der Erweiterung 4DOS 5.5. Andere Boxen ließen und lassen die MAUS-Software aber auch unter OS/2, Windows 9x oder in der Dosemu von Linux laufen.

Die Mailbox ist komplett in Borland-Pascal geschrieben. Es wurde aber auch an einer Portierung in die Programmiersprache C gearbeitet. Im September 1997 wurde der Pascal-Quelltext von den ursprünglichen Entwicklern für Sysops des MausNets freigegeben. Die Weiterentwicklung der Pascal-Version lag seitdem hauptsächlich in den Händen von Andreas Mayer (MAUS ZW).

MausTreffen

Das MausTreffen: ein Überbleibsel aus der Zeit, als die MAUS TBB noch existierte. Ehemalige Benutzer der Mailbox und Freunde der MAUS TBB treffen sich am dritten Freitag eines jeden Monats (21.01., 18.02., 18.03., 15.04., 20.05.2005, usw.) jeweils um 19:00 Uhr zu einem Usertreffen in einer Gaststätte.

Seit Januar 2000 werden die Treffen zusammen mit der TaLUG (Taubertal Linux User Group) durchgeführt. Natürlich sind auch Windows-User willkommen.

Darüber hinaus gibt gab es auch einige überregionale Treffen im MausNet, die meist einmal im Jahr stattfinden, wie z. B. das Münchner Isarflimmern oder die Tramparty in Karlsruhe.

Statistik

Im Januar 2000 hatte die MAUS TBB 67 eingetragene Benutzer mit einem Durchschnittsalter von 25,5 Jahren, davon galten etwa 53 User als »aktiv«, d. h. sie riefen die MAUS mindestens einmal in der Woche an.

Insgesamt hatte die MAUS Bad Mergentheim etwa 120.000 Anrufe(r). Den 100.000sten Anrufer konnten wir im Juli 1998 zu seinem Jublilämsanruf beglückwünschen. Eifrigster Anrufer bis zur Zwangsschließung der MAUS war Hans-Peter Bock mit über 4.800 Anrufen bei der MAUS TBB.

Im 31-Tage-Durchschnitt war die MAUS jeden Tag für 22:40 Stunden online; das sind 94,5 % des Tages. Je nach Auslastung war die MAUS ein bis fünf Prozent des Tages mit der Entgegennahme von Anrufen beschäftigt. Die restliche Zeit des Tages tat sie andere Dinge, z. B. Holen und Weiterleiten von neuen Nachrichten im Rahmen des allnächtlichen »Nachtnetzes«. Mehr Statistik-Krempel kann konnte man online in jeder MAUS abrufen.